Der Krameterhof wird seit Generationen von Bergbauern bewirtschaftet. Er liegt am Südhang des Schwarzenbergs im Salzburger Lungau und umfasst eine Fläche von 45 Hektar, die sich zwischen 1100 und 1500 m Seehöhe erstrecken. Aufgrund der langen, strengen Winter und einer niedrigen Durchschnittstemperatur hat der Lungau auch den Ruf, das “Sibirien Österreichs” zu sein. Gleichzeitig ist er für seinen Sonnenreichtum bekannt und weist relativ geringe Niederschlagswerte auf.
Jahresdurchschnittstemperatur: 5°C
Frosttage: 166, davon 44 Eistage (an Eistagen steigt die Temperatur nicht über 0°C)
Jahresniederschlag: 751 mm
Aus dem Franciszaeischen Kataster (1810 bis ca. 1870)
Maria und Martin Holzer, Sepp’s Eltern, an ihrem Hochzeitstag, 1938
Obwohl die Rahmenbedingungen herausfordernd sind, wird dieser Flecken Erde seit vielen Generationen von Bergbauern bewirtschaftet.
Über die Jahre wurden viele Herausforderungen gemeistert, beispielsweise die große Brandkatastrophe, die Ramingstein im Jahr 1841 fast vollständig zerstört hat. Ein halbes Jahrhundert sollte es dauern, bis sich die Region von diesem verheerenden Ereignis erholt hatte.
1890 zogen Susanne und Andreas Holzer vom nahe gelegenen Ganslberg hierher, um den vom Feuer verwüsteten Hof zu übernehmen und wieder aufzubauen. Seither lebt und arbeitet die Familie Holzer am Krameterhof.
Wie alle Bergbauernhöfe, war auch dieser Hof eine Subsistenzwirtschaft, also eine Selbstversorgerlandwirtschaft, die zwar kaum Überschüsse, aber alles zum Leben Notwendige produzieren konnte.
Aus dem Franciszaeischen Kataster (1810 bis ca. 1870)
Maria und Martin Holzer, Sepp’s Eltern, an ihrem Hochzeitstag, 1938
Sepp Holzer, zehn Jahre alt, 1952
Wir werden oft gefragt, wie es denn sein kann, dass wir trotz des regionaltypisch harschen Klimas erfolgreich Getreide, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse anbauen können. Doch allein die Tatsache, dass es in dieser Region seit Generationen Bauernhöfe gibt, beweist doch, dass selbst unter diesen Bedingungen alles zum Leben Notwendige produziert werden kann. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten sich Susanne und Andreas Holzer vor 130 Jahren nicht hier niedergelassen.
Die Bewirtschaftungsgeschichte des Krameterhofs ist für uns nach wie vor eine Quelle der Inspiration für neue Projektideen mit denen wir aufzeigen wollen, dass es viele Möglichkeiten und Lösungen gibt und das die heute vorherrschende Methode in der Landwirtschaft nur eine von vielen ist.
Sepp Holzer, zehn Jahre alt, 1952
„1962 übernahm ich als 19-jähriger den elterlichen Hof. Ich legte Teiche, Terrassen und Pflanzgärten an, betrieb Fisch-, Wildrinder-, und Pilzzucht, eine alternative Baumschule und vieles mehr. Es war mir immer wichtig, mich nie auf nur eine Einnahmequelle zu spezialisieren. Ich wollte möglichst vielseitig bleiben, um auf veränderte Bedingungen reagieren zu können. Das hat sich im Laufe der Jahre immer wieder als richtig erwiesen. Ich hatte Zeit, meine Kulturen ständig zu verbessern und so auszubauen, dass ich möglichst wenig Arbeit habe und gute Erträge mit ihnen erziele. Dass ich mir für diesen Zweck natürliche Kreisläufe zum Vorbild genommen habe, lag für mich auf der Hand. 1995 hörte ich, dass es für meine Bewirtschaftungsform auch einen passenden Begriff gibt, nämlich: Permakultur.“
Sepp Holzer
Seit über 50 Jahren werden auf dem Krameterhof ganz unterschiedliche Versuche zu alternativer Landbewirtschaftung durchgeführt. Wir experimentieren mit zahlreichen Betriebssparten und sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, unsere Ressourcen bestmöglich und nachhaltig zu nutzen. Daraus folgt , dass sich der Hof stetig wandelt. Bewährtes behalten wir bei, anderes wird verworfen. In seiner heutigen Form ist der Krameterhof das Zwischenergebnis einer jahrzehntelangen und weiter fortdauernden Entwicklung.
Vorzeigeprojekt und Freiluftlabor
Der Krameterhof wurde durch Buchveröffentlichungen, Medienberichte und Filmdokumentationen international bekannt. Er gilt als Permakultur-Vorzeigeprojekt und besticht durch seine Vielfalt, Komplexität und Größe. Seit Jahren ist der Krameterhof Anziehungspunkt und Ausflugsziel für Experten und Naturfreunde.
Experimentieren und kombinieren
Wir verstehen unseren Hof als Freiluftlabor, in dem bekannte Bewirtschaftungskonzepte auf ihre Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Wir versuchen einerseits Neues, verfolgen gleichzeitig aber auch traditionelle und bewährte landwirtschaftliche Methoden und passen sie an heutige Gegebenheiten an. Ziel ist es, unsere Experimentierfreude und Offenheit für Unkonventionelles mit einer verantwortungsbewussten Grundhaltung gegenüber Natur und Umwelt zu kombinieren.
Unsere Betriebssparten sind Ackerbau, Tierhaltung, Obstbau, Imkerei, Aquakultur, Agroforstwirtschaft, Pilzzucht, sowie Gewürz- und Arzneipflanzenkultur. Seit 2009 bilden wir auch Menschen aus, die sich für unsere Bewirtschaftungsweise interessieren und am Krameterhof praktische Erfahrung sammeln wollen. Aus der Praxis, für die Praxis.
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